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Nach TÜV auf der Heimfahrt Motorschaden?

Begonnen von Nilles, September 19, 2013, 11:25:40 Nachmittag

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Nilles

Sodle,

habe mein Auto direkt nach dem Tüv auf der Heimfahrt abgestellt...mit Angst.
Das ging so:

AU (in Selbsthilfewerkstatt) war problematisch, habe daher das CO runtergeschraubt bis kurz vor dem Absterben. Dann Standgas nach Gefühl, vorher aber schon versehentlich die Anschlagschraube Drossel 2. Stufe verstellt. In der Werkstatt lief er eigentlich rund und leise.
Heimfahrt ca. 20min mit bis 120Km/H, alles prima. Danach hatte ich in der Stadt im Stau auf der Bundesstrasse lauteste Motorgeräusche (Schnattern/Klatschen)  die mich das schlimmste befürchten liessen. Habe ihn dann bei der nächsten Abfahrt  3 min. später abgestellt. 

Ich hatte noch nie Motorprobleme und bin da bei Geräuschen überhaupt nicht firm, dachte zuerst an Ventile. Aufgrund der Vorgeschichte und dem was ich gerade gelesen habe  würde ich aber vorsichtig auf Vergaserpatschen tippen ... und mich evtl. trauen, das Auto morgen ohne ADAC zur Werkstatt zu fahren. Hierzu hätte ich zur Beruhigung gerne noch ein paar Tipps auch wenn ich weiss das Ferndiagnosen, zumal zu >Geräuschen< fast unmöglich sind.  Mais: impossible? C`est ne pas francais.

Folgendes habe ich im Stand noch probiert:
- Geräusch kommt im Leerlauf ca. 1x je Kurbelwellenumdrehung. ( Patschen? Geräusch: Pffft!  Oder plötzliches Leck im Auspuff?)
- Geräusch nicht bemerkbar bei konstant hohem Gas z.b 2000 oder 3000U/min.
- Geräusch tritt bei hohen Drehzahlen beim scharfen Beschleunigen, z.b. von 2000 auf 3000 auf.
- Geräusch verbessert sich bei vielfachem zurückdrehen CO Schraube, hört aber nie ganz auf.
- Geräusch verbessert sich bei Erhöhung der Leerlaufdrehzahl, hört aber nie ganz auf.

Also meine Fragen:
1) Vergaserpatschen? Was ist das? Was passiert da eigentlich technisch? Kann das oben geschilderte der Vergaser sein?
2) Geräusch ist eher Fahrerseite. Kann "Vergaserpatschen"überhaupt einseitig  sein?
3) Anschlagschraube Dossel Stufe 2. Gibt es einen Daumenwert/Empfehlung zum Einstellen? Ohne Klappenwinkel o.ä. messen zu müssen?
4) CO Schraube: Gibt es einen einen Daumenwert/Empfehlung, z.b. Umdrehungen zwischen: "Motor stirbt ab" und "Viel zu fett".
Ansonsten: Habe Zündung, LM-Regler und Ventile (Lt. Werkstatt: "sogut es eben ging") in Sommer 2012 einstellen lassen, Verteiler, Kondensator etc gewechselt. Zündkerzen noch alt , vermutlich seeehr alt, Auspuff immer eher schwarz, mit viel Kondenswasser.

Vielen Dank für ein paar HInweise. Zur Werkstatt bringe ich ihn in jeden Fall, die Frage ist wie, und mit welcher Blutdruck?

Nilles , HU und AU und trotzdem derangée.

chrissodha

Hallo Nilles,

Du hast recht - Ferndiagnosen sind extrem schwierig bis unmöglich.
So ist meine Vermutung auch entsprechend sehr unverbindlich und damit auch kaum wirklich hilfreich....
Zwei Dinge die ich als erstes prüfen würde:  das Ventilspiel und die Verschraubungen am Vergasersockel.  Störgeräusche, die so stark drehzahlabhängig sind könnten von Falschluft herrühren.
Was den Transport zur Werkstatt angeht - und das ist erst recht nur eine sehr persönliche Sichtweise, die ich nicht als 'Empfehlung' geben kann - ich persönlich halte es so,  solange das Auto bewegungsfähig ist wird's ohne Abschlepper erledigt.
manchmal hasse ich Citroën.....
aber die Liebe überwiegt

Peter V

"Lautestes Schnattern" ?? Hast Du einen GS oder GSA der frühen Baujahre (Info wäre hilfreich), dann schau mal nach den linken Krümmer, ob die Dämpferkugel noch intakt ist. Ebenso die Krümmerverschraubungen an den Köpfen prüfen. Kann schon mal passieren, dass ein Krümmerbolzen abreißt oder eine Schrauben verlustig geht. Insgesamt den vorderen Auspuffbereich auf Dichtigkeit prüfen, auch an den Schraubschellen.

Ein sehr seltener Defekt sind abgerissene Stehbolzen an einem Zylinderkopf. Das sind dann allermerkwürdigste Geräusche, wobei ein halbwegs normaler Motorlauf nicht mehr möglich ist. Das mal als allererstes prüfen: Ventildeckel runter und die inneren Bolzenmuttern auf Festigkeit prüfen. Für die äußeren Bolzen am besten die Zündkerzen raus und mit einer 14er Langnuss die Bolzenmuttern probeweise anziehen. Sollten sehr fest sitzen. Wenn locker, dann anziehen; wenns klappt ist gut. Wenn fehlend oder nicht anziehbar, bitte den Motor nicht mehr bewegen. Der ist infartkgefährdet.

AU machen ?? Hast Du da alles richtig gemacht ?? Z.B. vorher die den Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung am Lufi abgezogen ?? Das MUSS sein, sonst ist keine vernünftige AU möglich. Leider steht das nicht mehr in den TÜV/Dekra/Werkstattunterlagen drin.

So wie Du die den Gesamtzustand des Vergasers incl. der falschen Einstellversuche beschreibst, dürfte der Vergaser komplett entjustiert sein. Zum Einstellen der 2. Stufe muss der Vergaser raus, weil der Drosselklappenspalt neu eingestellt werden muss.

Ich denke, es ist sehr sinnvoll, wenn der Wagen mal in eine "GS/A-wissende" Werkstatt kommt. Deiner Beschreibung nach ist da alles reichlich ,,vergurkt".

Günter

Hallo Nils,
ich habe schon einige Problemchen mit GS/A Motoren gehabt, vom defekten Ventilführungsrohr bis zum kapitalen Kolbenfresser, aber diese Symptome sind etwas verwirrend. Ich gehe davon aus, daß es ein Ereignis während der Fahrt gegeben haben muss. Du bist ja mit einem verstellten Vergaser losgefahren, ohne Probleme.
Ich habe gestern erst einen Vergaser wieder auf Vordermann gebracht. Und wenn der Vergaser noch so verstellt ist, der Wagen läuft dann zwar wie "$&(/&%$%&/", aber diese beschriebenen Geräusche macht der nicht.

Zu 1. Vergaserpatschen ist meiner Meinung nach eine Fehlzündung (Zündung zum falschen Moment) und wenn der Druck der Zündung nicht Richtung Kolben/Kurbelwelle kann, schlägt er halt Richtung durch den Vergaser zurück. Warum in diesem Falle Fehlzündung,  ???!

Es ist allerdings schon mehrmals vorgekommen, daß sich ein Kerzenstecker während der Fahrt von der Kerze gelöst hat. Dann wird ein paar Umdrehungen nicht gezündet und wenn der Abstand Kerze zum Steckerkontakt wieder nah genug ist, wird die bisher eingespritzte Spritmenge wieder mit lautem Knall gezündet.

Zu 2.
Zweite Möglichkeit: Eine gelöste Kerze. Eventuell schon mal überdreht oder schief eingeschraubt, Gewinde defekt oder einfach nur lose. Ist hier der 3. oder 4. Zylinder betroffen, könnte das Geräusch der Richtung nach passen. (Vermute ich am ehesten).

Aus der gleichen Richtung gibt es Geräusche, wenn eine Dichtung der Ansaugrohre  oder des Vorwärmrohres defekt ist.

Zu 3.
An die Einstellschraube der 2. Vergaserstufe hab ich mich noch nicht getraut.

Zu 4.
Kein Richtwert laut Rep.- Handbuch, nur ein Wert aus eigener Erfahrung: Komplett eingeschraubte Düsennadel 3 bis 3,5 Umdrehungen rausschrauben. Passt meiner Erfahrung beim 1300er 646 ccm. Beste Voraussetzung dafür währen, neue Zündkerzen, Zündung eingestellt (ohne Unterdruckschlauch am Verteiler).


An dieser Stelle eine Fragen an Peter: Warum den Schlauch von der Kurbelgehäuseentlüftung am Filter ab? Was soll da passieren? Das hab ich noch bei keinem GS/A gemacht. CO Werte waren immer einstellbar und auch hinterher bei der Prüfung konstant.

Bemerkung am Rande zu deiner Werkstatt: Macht mich schon nachdenklich, wenn ich nach einer Motorwartung von Fachleuten höre: "eingestellt so gut es eben ging".
Hat man das mal an gezielten Daten festgemacht? Was ging denn nicht genau einzustellen?

Einen schönen Gruß von
Günter

Peter V

Die eingestellten Werte sind dann nur scheinbar richtig. Über die Kurbelgehäuseentlüftung kommt - vor allem, wenn das Öl alt ist oder eher Kurzstrecke gefahren wird - immer etwas Kondensat mit unverbranntem Kraftstoff in den Vergaser. Da kann der CO-Wert schon gerne mal einen ganzen Prozentpunkt höher liegen. Damit diese Verfälschung nicht stattfindet, muss für die korrekte Einstellung deshalb die Entlüftung abgezogen werden. Wenn die Einstellung fertig ist, kommt der Schlauch wieder drauf - und der Wert steigt deutlich an.

Wird das so nicht gemacht, läuft der Motor v.a. im mittleren Drehzahlenbereich zu mager, was sich dann teilweise in stets leichtem Ruckeln bemerkbar macht. Auch ist der Leerlauf dann immer etwas "schlampig".

Zu den aktuellen GS/A-Zeiten haben die Werkstätten immer den Schlauch abgezogen und den Griff eines "passenden" Schraubendreher reingesteckt, damit das ja ganz dicht verschlossen ist. Dann wurde der Öleinfülldeckel abgenommen, damit der Motor seine Innendruckwechsel nach dahin entweichen lassen kann, also weitab entfernt vom Vergaser. So stehts auch in den originalen Werkstattunterlagen drin: Vergaserleerlauf  z Umdrehungen, x-y % CO (Entlüftungsschlauch abgezogen).

Leider steht das in den aktuellen Prüfanleitungen nicht mehr drin, auch nicht bei Ente, DS etc.

Günter

Hmmmm, hab ja gestern beim Chic festgestellt, dass ich CO nicht unter 1% bekommen habe. Weil aber zwischen 0,5 bis 1,5 in Ordnung ist, hab ich mir nix dabei gedacht.

Also, jetzt Kupplung einstellen und noch mal CO testen, mit ohne Schlauch.
Einen schönen Gruß von
Günter

Peter V

Jooh, richtig gut läuft er mit 1,5% CO mit ohne Schlauch. Das nennt man dann seidenweich :):).

Nilles

Also: Stellen mit Falschluft gab es dero viele.
Der Wagen ist ein 1220 Break Bj. 1977.

Tatsächlich ist am Krümmer Fahrerseite eine Schraube locker.  Desweiteren war an der 3er-Spinne zur Gemischvorwärmung das kleine mittlere Rohr schon mit einer professionellen "fronsösischen" Schelle versehen, das Rohr darunter ist gebrochen.

Daher nun die Frage an die gutsortierten(?) Forumsteilnehmer:
Nun brauch ich natürlich die beschriebene 3er-Spinne der Abgasrückführung. Kann mir da jemand aushelfen?  Bei Daniel Engelhardt gibt es das anscheinend nicht.
Oder kann man sowas flicken lassen, z.B. ein neues Rohr anschweissen lassen?

Merci schonmal für die bisherigen guten Tips.
Eure Ferndiagnosen sind schwierig, aber super, weil Sie einfach ein mögliches Spektrum  aufweisen.

Merci,  Nilles.

chrissodha

Hallo Nilles,
ja,  so'n Teil kannst bei mir bekommen.
Wenn das mittlere Rohr gebrochen ist wird sich aber am Motorlauf nichts ändern, denn da gibt es keine für das Gemisch relevante Luftzufuhr.  Durch die mittleren Rohre kommt lediglich die warme Luft aus dem Abgasstrand an den Vergasersockel zur Wärmung.
Du hast selten Zeit,  ich hab selten Zeit..... aber scheinbar wär's trotzdem ganz lustig würden wir mal versuchen uns an nem Samstag / Sonntag zu treffen.....
manchmal hasse ich Citroën.....
aber die Liebe überwiegt

Nilles

Na, das ist doch mal was!  Ein Mann ein Wort.
Der Effekt ist egal, weil kaputt ist das Rohr in jedem Fall.
Vielleicht schaffen wir es ja auch mal, die 5-8 GS-Fahrer in Stuttgart zu "Spätzle mit Soss" oder "Moule Frites"  zusammenzubringen?

Ich bin immer neidisch, wenn ich sehe, wie ich die "Hochdeutschen" sich immer wieder verabreden, oder wenigstens überhaupt zu kennen scheinen...
Ich versuche mal, im Forum  meine mailadresse  freizuschalten und schicke dir auf jeden Fall noch mal eine PN.

Gruss Nilles


Günter

Hallo Nilles,

na da bin ich doch recht zuversichtlich, daß es sich hier nur um das defekte Rohr handelt.

Bitte entsorg das defekte Rohr nicht. Ich würde es gern haben um eine Schablone zu entwickeln zwecks Reparatur solcher Schäden, sprich "Einschweißung eines neuen Rohres".

Und wenn du am Samstag den 30.11. noch nichts vor hast, dann sollten wir uns zum IG Stammtisch in Rötgesbüttel treffen, siehe http://www.gs-gsa-ig.de/neue_seite_3.htm#Termine.

Einen schönen Gruß von
Günter

Nilles

@ Chrissodha:
Ich habe dir eine PM geschickt, und sollte nun auch für Mitglieder per mail erreichbar sein, wenn ich im Profil alles richtig gemacht habe.

@Günter:
Ans Anschweissen hatte ich in der Not auch schon gedacht. Da das Rohr aber komplett durch ist, wird es als Schablone nicht soviel taugen. Ich mach ein Foto, sobald ich es ersetzen konnte.
Röttgesbüttel? Das habe ich mir schon seit meinem ersten GS (1995) vorgenommen.... Von daher: in 2013 wird es noch nicht klappen, da kenn ich mich.


Günter

Das hast du natürlich Recht.
Ich habe mich hier ungeschickt ausgedrückt.
Ich habe die Schablone schon in Arbeit, da wir in jüngster Vergangenheit dies Thema schon diskutiert haben, unter Anderen mit Markus, der in Belgien einen Zulieferer hat, der schon auf die gleiche Idee gekommen ist.
Ich habe aus Schlachtungen noch diverse Ansaugrohre liegen (übrigens alle mit unterschiedlicher Gestaltung des mittleren Rohres in Form und Länge), die ich für eine Schablone verwende. Mein Vorhaben ist, die defekten Rohre dann zu reparieren. Die Ressourcen sind ja bald aufgebraucht, siehe Daniel Engelhardt. Und was kommt dann? Neuanfertigung?? Da bin ich sehr skeptisch. Also warum nicht reparieren.
Dies heißt bei mir:  Neuanfertigung des mittleren Vorwärmrohres und dies dann gegen das defekte Rohr austauschen. Und da ich aus dem Maschinenbau komme, sehe ich hier keine  nennenswerte Hinderungsgründe.

Mit Rötgesbüttel meine ich nicht das Sommertreffen, sondern den Stammtisch Ende November.
Einen schönen Gruß von
Günter