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TüV bemängelt Spurstangengelenk

Begonnen von Nilles, November 17, 2015, 09:55:20 Nachmittag

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Nilles

Hallo Helfende,
bei mir hat die Spurstange deutlich Spiel.
Das Spiel ist nicht an der Radseite, sondern deutlich fühlbar im Axialgelenk an der Lenkungsseite.

Frage1:
Wie wird denn dies Gelenk de- und wiedermontiert?
Ist genug Luft, nur die Spurstange auszuhängen ohne die Achsschenkelbolzen ebenfalls auszuhängen?

Frage2:
Insbesondere die "Arretierungsscheibe" mit Blechnase kapier ich anhand der Zeichnungen nicht.
Drehe ich das Gelenk bis zum Anschlag in die Lenkungswelle und es "rattert" dabei immer an dieser Scheibe und diese verhindert durch Arretierung der 6-Kantmutter dann anschliessend nur, daß es sich selber wieder rausdreht?

Frage 3:
Bei einigen Ersatzteilangeboten hat das Gelenk Lenkungsseitig eine kleine Schutzhülle direkt um das Gelenk (vor Bj 72?). Bei mir (BJ. 77, 1220) gibt es nur die grosse Kombi aus Gummitülle und Plastikhülse. Welches muss ich kaufen?

Frage 4:
Bei mir ist deutlich Fett unterwegs: Wie, womit und wieviel sollte muss ich das Gelenk schmieren?

Merci.
Nils der beim Tüv nun 2 Monate überfällig ist.

Günter

Hallo Nils,
du suchst dir ja immer kompliziertere Sachen aus.
Gemeint ist in diesem Fall wohl das Axialstück oder Dämpfer. Das Teil ist in Gummi schwimmend gelagert und wird auch mal alt und versagt irgendwann den Dienst.
Das Problem kenne ich nur sehr selten beim GS/A, hatte es allerdings schon bei meinem ehemaligen CX wechseln müssen.

Das ist das Gelenkstück am Ende der Spurstange.

Einen schönen Gruß von
Günter

Nilles

Tja, ich weiss auch nicht, womit ich das verdient habe. Irgendwie Baustelle "partout"

Aber es ist genau das Axialgelenk unter der Nummer 3 in deiner Zeichnung. Aber aus Gummi? Es hat deutlich Längsspiel und einen "harten" Anschlag. Also ein Kugelbolzen in Gummi gelagert?

Nicht verstehen tue ich zudem, wie gesagt, die Ringe Nr. 13 u.14 auf der Zeichnung.

Also wenn jemand Tips zur Reparatur hat???
Einfach raus und reindrehen?

Gruss Nils

Günter

Hallo Nils,
einfach raus und reindrehen wär ja zu einfach...
Bei ungenauem Einbau (ein paar Umdrehungen zu viel oder zu wenig) kannst du sehr schnell die Spur der Vorderachse verstellen. Merkst du dann wenn der Wagen in eine Richtung zieht oder das Profil sehr schnell einseitig abnutzt.

Ich habe vorher sämtliche Maße genommen die ich abnehmen konnte. Wieviel Umdrehungen das Axialgelenk an beiden Seiten eingeschraubt war. Das Maß der Spurstange zwischen dem Kugelgelenk bis zur Verschraubung des Axialstücks am Ende und das Maß zwischen der Innenseite der beiden Vorderreifen.

Ja, ich weiß, ich sollte dazu sagen, diese Arbeit ist eher etwas für eine Fachwerkstatt, weil die Spur nach solcher Arbeit eingestellt werden sollte.
Ich hatte Glück und es hat funktioniert. Der Wagen führ einwandfrei gerade aus und das Profil der Reifen hat sich nicht unterschiedlich abgearbeitet. Heimwerker eben.
Einen schönen Gruß von
Günter

Markus la Tendresse

Hallo Nils,

Mutter 20 lösen, Spurstangenzapfen 3 ist konisch und lässt sich mit Hammerschlag gegen die Aufnahme in der Radnabe lösen.
Nr. 15, 16, 17 nach Aussen vom Lenkgetriebe abziehen, ist nur gesteckt.
Becher 16 ist nicht rund und passt bei der späteren Montage nur in einer Position vernünftig auf das Lenkgetriebe.
Verdrehsicherung 14 hat eine kleine Blechnase, die auf dem Sechskant des Axialgelenkes aufliegt. Die Blechnase vorsichtig hochbiegen.
Axialgelenk an der Zahnstangenseite lösen und Spurstange ausbauen.
Scheibe 13 und Sicherung 14 abnehmen und aufbewahren (lassen sich wiederverwenden).
Kontermutter am Axialgelenk an der Spurstangenseite leicht lösen und Axialgelenk von der Spurstange abschrauben.
Die Kontermutter gibt beim Einbau die ursprüngliche Position / Einstellung wieder.
Einbau in umgekehrter Reihenfolge.
Umbiegen der Blechnase des Sicherungsrings 14 nicht vergessen.
Positions des Bechers 16 durch verdrehen auf dem Lenkgetriebe ermitteln. Der Becher muss auf dem Lenkgetriebe leicht einrasten.

Sorgfältig arbeiten! Is ne Lenkung!  ;)

Markus

Nilles

Hallo Günther,
die Gewindeumdrehungen hätte ich natürlich beachtet, so genau nachgemessen wie du hätte ich - wohl eher nicht-.

Hallo Markus,
Danke, sehr genaue Erläuterung, muss ich aber erst 3,5x mal lesen und auf der Zeichnung angucken.

Daß die  Verdrehsicherung 14 das Axialgelenkt sichert hatte ich ja schon vermutet, aber wo ich was sichern will muss ich es dahinter (Seite Lenkwelle) ja auch arretieren? Das hab ich in den Zeichnungen einfach noch nicht logisch kapiert. Egal, ich werd es beim Ausbau sehen...

Folgenden Hinweis habe ich aber auch nicht verstanden:

>>>>Die Kontermutter gibt beim Einbau die ursprüngliche Position / Einstellung wieder<<<

Das Axialgelenk hat ja wohl ein Innengewinde und die eingeschraubte Sprurstange wird mit Mutter gekontert.

1) wie gibt diese Kontermutter die "Einbausituation" wieder?
2) Meine Spurstange hat ca. 5Grad Axialspiel. Das kann ja nicht korrekt sein? Stimmt die Konterung nicht (War eigentlich fest angezogen ?) Nicht das das Spiel im Gelenk ursächlich daher kommt?
3) Wenn das Axialspiel nicht korrekt wäre: Spurstangenlage auf 90Grad am Durchstoss an der Radnabe einstellen und dann am Axialgelenk kontern?

Danke
Nils



Markus la Tendresse

Hallo Nils,

das Sicherungsblech 14 hat eine kleine Nase.
Diese Nase steckt in der Scheibe 13 (das ist kein rundes Loch wie du auch auf der Zeichnung siehst) und liegt auf der Zahnstange der Lenkung auf.
Somit kann sich die Scheibe 13 und das Sicherungsblech 14 nicht mehr gegen die Zahnstange verdrehen.
Das Sicherungsblech 14 ist dann auf dem Sechskant des Axialgelenkes umgeschlagen.
Das Sicherungsblech verhindert somit, das sich das Axialgelenk in der Zahnstange verdrehen, bzw. lösen kann.
Du musst beim Ausbau den umgeschlagenen Teil des Sicherungsblechs auf dem Sechskant des Axialgelenkes zurückbiegen, damit sich das Axialgelenk
zur Zahnstange verdrehen lässt.

Wenn du die Spurstange ausgebaut hast, musst du ja noch das Axialgelenk austauschen.
Das Axialgelenk ist durch eine Kontermutter auf der Spurstange gesichert.
Wenn du die Kontermutter z.B. exakt 1 Umdrehung löst kannst du das Axialgelenk abschrauben, das neue Gelenk aufschrauben und die Mutter wieder genau 1 Umdrehung festziehen.
Somit sitzt das neue Axialgelenk in der selben Position auf der Spurstange wie das alte.
Dann brauchst du nichts messen.

Ausser die Länge der Spurstange kannst du nichts einstellen.
Spiel kann am Spurstangenkopf auftreten, dann brauchst du eine neue Spurstange.
Bewegst du das Rad hin und her und spürst Spiel in der Lenkbewegung dann hat die Kugel im Axialgelenk Spiel.
Hoch und runter lässt sich die Spurstange in der Regel nicht bewegen, dann müsste die Zahnstange in ihrer Führung ausgeschlagen sein.
Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Die Spurstange kannst du um die eigene Achse kippen, soweit es der äussere Spurstangenkopf zulässt. Muss aber recht stramm gehen, sonst ist der Spurstangenkopf verschlissen.
Innen dreht sich die Spurstange dann im Kugelsitz des Axialgelenkes. Das soll auch so sein.

Wenn du in der Reichweite von Aachen bist können wir das auch zusammen machen.

Grüsse Markus


Nilles

Hallo Markus,
danke, alles kapiert und super beschrieben.

Jetzt habe ich nur noch die Frage nach der Schmierung.
In der Manschette beim defekten Axialgelenk ist viel Fett unterwegs,
Auf der anderen Seite nach Abzug der Schutztülle aber gar keines.
Im Netz hab ich Axialgelenke mit Schutztülle gesehen ( inkl. Fett? vor Bj72?)
Meines hat keine Tülle und ist rundlicher als auf der Explosionszeichnung die eher Bj. 72 ist.
Es sieht so aus wie von Daniel Engelhardt angeboten, ohne Tülle.

Muss ich dieses noch von aussen  "lose " einschmieren? Und am Besten womit?

Gruss
Nils

Markus la Tendresse

Hallo Nils,

ich kenne nur das Axialstück das Daniel unter der Nummer 6034 im Programm hat.
Vielleicht gibt es ja auch verschiedene Hersteller.
Bei Angeboten im Netz bin ich immer vorsichtig.

Der Faltenbalg an der Spurstange schützt das Gelenk vor Schmutz von Aussen.
Da sollte eigentlich nicht zu viel Fett drin sein.
Ich fette den Kugelkopf im Gelenk mit etwas Mehrzweckfett.
Den Kugelkopf kann man ja etwas hin- und her kippen damit sich das Fett verteilt.
Etwas Fett um die Kugel reicht aus, der Faltenbalg wird normalerweise nicht mit Fett versehen.
Du kannst die Zahnstange der Lenkung noch etwas säubern und ebenfalls fetten, wenn du schon mal dabei bist.
Ein Stück kann man die Zahnstange bei Volleinschlag ja sehen.

Wenn du noch Lust und Zeit hast kannst du den Deckel 6 an der Lenkung abschrauben und etwas hochheben.
Darunter sitzt das Kugellager 5.
Durch die schlechte Abdichtung des Deckels läuft Wasser durch den Deckel und wäscht mit den Jahren das Fett aus dem Lager.
Das Lager wird schwergängig und bricht dann.
Merkt man wenn die Lenkung sehr schwammig wird, da das Lager das Ritzel nicht mehr führt und beim lenken kippt.
Mit dem Finger kann man etwas Fett von oben in das Lager drücken.
Das geht in der Regel ohne die Lenksäule zu lösen.

Markus

Nilles

Merci nochmal Markus,

obwohl ich jetzt bei deiner Beschreibeung der Kontermuttern wieder zweifel.
Egal, ich schau es mir am Samstag an, wird schon.

Nilles